Artworks by Johan Alberich
Eine visuelle Einladung in die geschriebene Welt
Ob Cover Artwork, In-Buch-Illustrationen, Buchsatz und -layout sowie die Umschlaggestaltung: Ich mache alles selbst. Wirklich alles. Meine Cover wachsen von der ersten geschriebenen Zeile an mit der Geschichte mit. Sie verändern sich, entwickeln sich weiter – genau wie der Text selbst. Dabei greife ich auf so ziemlich alles zurück, was ich in die Finger bekomme und was mir nützlich erscheint: Handarbeit bei den Schriftzügen, stundenlanges Tüfteln an Komposition und Farbgestaltung, unzählige Klicks und Ebenen in Bildbearbeitungsprogrammen, ein bisschen A.I.-Prompting und manchmal sogar ganz klassisch: Acrylfarbe auf Leinwand.
Mein Ziel? Dass das Cover etwas heraufbeschwört und die Atmosphäre der Geschichte schon beim ersten Blick fühlbar macht. So, als hätte man bereits einen Fuß in diese Welt gesetzt.
"Feuchtkaltes Grab",
Acryl auf Leinwand
Für meinen U-Boot-Horrorroman "Feuchtkaltes Grab" nutzte ich Acrylfarben, um dem Cover Artwork einen klassischen Look zu geben. Das schien mir passend zum Zweiter-Weltkrieg-Setting. Es war ein herrlicher Spaß, die Wellenstrukturen und die Gischt zu malen und in der Ferne verschwinden zu lassen. Das Metall des U-Boots versah ich mit einer Struktur, damit es alt und abgewrackt aussieht, und ich deutete Details wie die Leiter und den Stand leicht an. Hauptcharakter Johann Nielebock gestaltete ich als Silhouette, was seine geheimnisvolle Aura verstärkt. Den Himmel malte ich neblig und graubraun, um die Trostlosigkeit des Kriegssettings und die Rauheit der endlosen See zu unterstreichen.
"Höllenfahrt ins Nirgendwo",
Inverted Acryl mit Digital-Struktur und Text-Art
Für das Cover meines U-Bahn-Horrorromans hätte ich die Leinwand schwärzen können, doch ich entschied mich, sparsam zu sein und den Schacht, die Schienen und das Licht am Ende des Tunnels mit schwarzem Acryl anzufertigen. Dies invertierte ich digital und vereinte es mit einer schwarzen Textur plus einem digital handgefertigten Schriftzug zu einem der, wie ich finde, aufregendsten Cover, die ich in Handarbeit angefertigt habe.
"Wiedergeburt der Seelenlosen",
Retro-Science-Fiction-Prompting
Als ich beschloss, für den zweiten Teil meiner Science-Fiction-Quadrilogie "Der Sattler-Zyklus" ein retrofuturistisches Digital-Cover anzufertigen, gestaltete ich auch das ehemalige Acryl-auf-Leinwand-Cover des ersten Bandes neu. Heute passen die mit feingetuntem A.I.-Prompting und viel digitaler Nachbearbeitung in Bildbearbeitungsprogrammen erstellten Cover der Sci-Fi-Reihe gut zueinander und unterstreichen den Schreibstil der Retro-SciFi-Romane.
"Die Nacht kriecht",
VHS-Art mit A.I.-Illustrationen
Ich bin zwischen VHS-Kassetten mit ihren reißerischen Covern aufgewachsen und war sozusagen ein Stammgast in meiner verrauchten Videothek. Viele meiner Geschichten nenne ich bewusst "Film auf Papier". Bei meinem Horrorroman "Die Nacht kriecht" habe ich mich von der Optik eintausend Mal ausgeliehener VHS-Kassetten inspirieren lassen. Neben einem deutlichen Used-Look mit Damaged Spots verwendete ich die im Buch eingesetzten, K.I.-unterstützt generierten Illustrationen, um die Anmutung von Bildschirmfotos aus einem Film zu geben. Diese Screenshots zu betrachten, zertrümmert für mich die Grenze zwischen Film und geschriebenem Wort zu einem einzigartigen Erlebnis.
"Der Albtraum des Leuchtturmwärters",
Digitized Fineliner
Die Illustrationen für meinen Schauerroman "Der Albtraum des Leuchtturmwärters" brauchten etwas Fragiles, denn das Buch handelt neben einem verfluchten Fischerboot von sensiblen Themen wie Heimatsuche und Verlust. Ich entschied mich daher für den Fineliner, den ich später digitalisierte, wodurch ich einige Rough Edges betonen konnte. Der zarte Illustrationsstil offenbart sich in einer beinahe skizzenhaften Anmutung.
"Das Eisen dunkler Götter",
Plained Black-Acryl auf Leinwand
Bei den originalen In-Buch-Illustrationen meines Fantasydebüts "Das Eisen dunkler Götter" verwendete ich eine Art "Rorschach"-Technik: dezent gesplatterte, nasse Acrylfarbe auf Leinwand, die ich später digitalisierte und zu Plain-Black-and-White-Illustrationen ohne Graustufen machte. Auf diese Weise gelang mir ein Stil, der die Welt visualisiert, aber auch gleichzeitig nicht zu viel verrät und die Details der Fantasie der LeserInnen überlässt. Man könnte diese Art von Illustrationen auch mit archaischer Höhlenmalerei vergleichen, was für mich perfekt zur rauen Nebelwelt des Fantasyromans passte.